Frau caliente liebt es, von meinen Missgeschicken zu lesen. Besonders amüsiert es sie, wenn Blut fließt. Extra für Frau caliente gestehe ich hier und jetzt, dass mich heute mit einem Tiefkühlfisch angelegt habe. Mit einem Rotbarsch, um es präzise auszudrücken.
Ich stehe meinem Tiefkühlschrank. Voller Elan (bzw. Hunger) mache ich mit Schwung und einem kleinen Messer (die Schere war abgängig) einen Schnitt in die Verpackung. Durch die Öffnung angle ich mit dem Finger nach einem Filet. Die Dinger pappen irgendwie aneinander und so ziehe ich statt einem, gleich drei aus der Tüte. Zwei davon folgen der Schwerkraft und schlagen mit der Kante auf meinem rechten nackten Fuß auf. Probieren Sie es ruhig mal aus – es ist kein schönes Gefühl, wenn einem gefrorener Fisch aus ca. 1,70 Metern Höhe auf den Fuß fällt. In einem Anflug kalter Rache (bzw. Hunger) mache ich mich nun daran, dem Fisch ein Gemüsebett zu schnippeln, auf dem er nachher mit etwas Wein, Kreuzkümmel und ein bisschen Butter garen soll. Natürlich ergreift mein Messer für den Fisch Partei und dringt in meinen Daumen ein. Es blutet (bitte sehr, Frau caliente). Weil ich nicht gewillt bin, den Fisch mit Blut, statt Wein anzugießen, wickle ich ein Tuch um den Daumen und schneide weiter. Was interessiert mich so ein Schnitt!
Der Rotbarsch wandert also wie geplant in den Backofen und nach 25 Minuten klingelt brav der Wecker. Eine Prüfung zeigt, dass das Gemüsebett noch ein bisschen braucht und so setze ich mich wieder vor meinen Computer um weiter Bilder zu bearbeiten. Nur kurz, nur fünf Minuten. Aus fünf Minuten werden fünfzehn. Das Gemüse hat ordentlich Farbe gezogen (… ähem, ist schwarz eine Farbe?) und der Fisch auch. So ein Reinfall. Gut dass noch Wein übrig ist, ich brauche dringend einen Schluck. Meinen Sie eine Klage gegen flickr und eine Softwarefirma wegen Mundraub hätten Aussicht auf Erfolg?