Auf der Straße in Linden

Morgen nach der Arbeit mache ich mich auf die Socken nach Berlin – ich stoße zur Gruppe des Happy Shooting Workshops  Berlin Street 2011. Und bevor ich dort wieder neue Bilder generiere, will ich erst noch die letzten Bilder vom Spielzeugladen-Workshop posten. Zumindest die, die schon entwickelt sind und nicht noch in meiner Kamera schlummern.

Drei Bilder habe ich noch, von Günter, seinen zwei Kumpels und dem Schätzeken (wuff!).

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Film: Kodak Tri-X 400 @ ISO 800, entwickelt in Rodinal 1+100 (1 Stunde Standentwicklung)

… entstanden auf dem Happy Shooting Spielzeugladen Workshop in Hannover (Menschen, Street, Licht).

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Günter, sein Kumpel und das Schätzeken von Mallorca

… oder Street mit dem Beast.

Eigentlich ist die dicke Pentax 67 nicht eben ideal, um damit mal eben “ein bisschen Street  zu schießen”. Bei einem Wetter wie dem am Sonntag geht es aber gerade noch – bei einem Himmel wie Milchsuppe und konstantem Licht, entfällt das dauernde Messen + Anpassen der Belichtung. Einmal einstellen, passt! Leider bleibt immer noch das Vorfokussieren … und da man die Dicke ja irgendwo ordentlich anfassen muss, ist der Fokus gerne mal auf Abwegen. Hier passt es Gott sei Dank so einigermaßen. Das Schätzeken (wuff!) ist zwar etwas unscharf, aber dafür sind Günter (rechts) und sein Kumpel gut getroffen.

Ich hätte ja auch ein Bild auf dem alle scharf sind, aber das ist nicht so schön schrääääääg.

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Film: Kodak Tri-X 400 @ ISO 800, entwickelt in Rodinal 1+100 (1 Stunde Standentwicklung)

… entstanden auf dem Happy Shooting Spielzeugladen Workshop in Hannover (Menschen, Street, Licht).

 

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Mal auf die Schnelle …

… am Straßenrand geparkt, zwischen zwei Supermarktbesuchen. Mal eben die Kamera geschnappt, die frau auf Verdacht ins Auto gelegt hatte. Mal eben raus in die Kälte, sich 20 Minuten von einer Baustelle aufsaugen lassen, dann war der Film voll und die Moni kalt. Von den Füßen bis zur Nasenspitze. Mal eben eine Erkältung eingefangen …

Jetzt sitze ich hier, der Hals kratzt, der Kopf drückt und ich weiß nicht, welches Bild mir nun gefällt und wieso.  Und … ach, ich weiß nicht.
Ich poste mal.

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Die Bühne

Die Flucht


Schritte

Die Welt erleben

Film: Kodak Tri-X 400 @ ISO 1600, Entwicklungsdetails hier.

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Eine Reise zu ISO 1600

Auf der letzten Fotobörse in Darmstadt habe ich mir einen Wunsch erfüllt und meinen Gerätepark um eine Pentax 67 erweitert. Eine Kamera, die für ihren brachialen Spiegelschlag berühmt berüchtigt ist und von der im Netz gerne behauptet wird, man könne mit ihr – vor allem Indoors – nicht aus der Hand arbeiten.

Für Neujahr hatten wir (meint Chris & ich) uns eine Fotopirsch vorgenommen, um das Jahr gleich gebührend einzuläuten. Aufgrund der Wetterlage kam aber nur ein überdachter Streifzug in Frage, weshalb es uns (mal wieder) nach Wolfsburg in die Autostadt verschlug.

Für mich war hiermit klar: ISO muss her. Und zwar tüchtig. Meine Wahl fiel auf den Tri-X 400, weil ich im Netz recherchiert hatte, dass der sich recht gut pushen lässt. Gängig sind laut diverser Fotoforen und Flickr Push-Entwicklungen auf ISO 1600 oder gar 3200 (einige “Extremisten” treiben es durchaus noch weiter, ob das sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt). Allerdings hieß es immer, wenn keine Details in den Schatten verloren gehen sollen, bediene man sich Entwickler wie D-76 oder Rollei RHS und lasse die Finger UNBEDINGT von Rodinal. Wer Fotoforen kennt, weiß mit welchem Absolutheitsanspruch solche Weisheiten gerne verkündet werden.

Dumm für mich. Ich hatte weder D-76 oder Rollei RHS sondern NUR Rodinal. Nun bin ich aber stur. Ich wollte mein neues Baby unbedingt einmal ausführen. Bei schlechtem Licht. Drinnen.

Also musste ein gescheites Rezept für eine Push-Entwicklung für Rodinal her. Die Ergebnisse nach den Rezepten aus dem Massive Dev Chart überzeugten mich nicht, wohl aber die eines Herrn auf Flickr, der den Tri-X mit einer Standentwicklung in Rodinal (20°, 1+100, 2 Stunden) auf ISO 1600 gebracht hat. Ein guter Ausgangspunkt. Gut genug,  um die Fotopirsch erstmal wie geplant anzugehen.

Die Ergebnisse Teil 1

Wieder zuhause angekommen, hatte ich drei belichtete Filme in der Tasche. Der erste wanderte durch die Standentwicklung wie beschrieben – die ersten 30 Sekunden kontinuierlich bewegt, danach jede halbe Stunde einmal angestubst.

Die Negative kamen sehr kontrastig – allerdings waren auch die Motive in eher extremen Lichtsituationen aufgenommen.

  • draußen im Schnee, vor einem grau-weißen Himmel
  • in einem Raum mit einer Installation rund um einen versilberten Bugatti Veyron … der Raum ist reiner Kontrast. Es gibt wenig Tonwerte zwischen schwarz und grell weiß

Die Bilder wurden ohne Tonwertkorrektur gescannt. Das eine Bild (Auto) wurde in Lightroom geringfügig (nur in den Tiefen) nach unten korrigiert, das helle Bild  in den Lichtern partiell leicht nach oben korrigiert. (Klick macht groß)

Der Unfall

Wenn zwei Leute in einer Küche Filme in einer Standentwicklung panschen und die Entwicklerdosen Zwillinge sind, kommt es früher oder später zu Verwechslungen mit Folgen. So gestern.

Der Wecker bimmelt, Chris zieht los, um seinen Film zu stoppen und zu fixieren und greift daneben. Statt seinen Efke aus der Standentwicklung zu ziehen, wurde mein zweiter Tri-X nach 30 Minuten aus seinem Entwicklerbad befreit. Das Ergebnis war dünn … aber bei weitem nicht so dünn wie erwartet. Zwar musste die Belichtung am Scanner und in Lightroom deutlich korrigiert werden – aber das Ergebnis ist zumindest zu Anschauungszwecken brauchbar. Plus: es lieferte mir einen deutlichen Hinweis darauf, dass ich die Zeit für die Entwicklung von Film Nummer drei wohl deutlich würde verkürzen können.

Hier ein Beispielbild vom Malheur-Film, man sieht, dass das Korn in der unteren Bildhälfte recht unschön wird. (Klick macht groß)

Die Ergebnisse Teil 2

Nach diesem Unfall war ich zwar deutlich gefrustet, und der Abend schon weit fortgeschritten – aber da ich für heute was zu scannen brauchte, wanderte auch noch Film Nr. 3 in die Chemie. Alles wie gehabt, diesmal aber mit einer Entwicklungsdauer von 1,5 statt 2 Stunden. Und voila …  (Klick macht groß, beide Bilder sind vollständig unkorrigiert).

Das Korn ist wunderbar fein und die Negative sind prima durchzeichnet.

Versuch mach kluch!
Es lohnt sich immer mit Belichtung, Filmen und Entwicklungsoptionen zu experimentieren – ganz gleich, wie die landläufige (“Experten”-) Meinung dazu lautet. Vielleicht geht es ja doch – oder es kommt ein Ergebnis dabei heraus, dass ich in anderem Zusammenhang noch einmal einsetzen kann.

Fehler machen lohnt sich.
Wenn man daraus lernt. Ohne Chris’ Dosen-Faux-Pas wäre ich möglicherweise nicht auf die Idee gekommen, die Entwicklungszeit für die Standentwicklung zu verkürzen. Genau dieser Schritt hat aber die Ergebnisse optimiert.

Und das in Rodinal.

P.S. Chris hat dazu ebenfalls einen Artikel auf sein Blog gestellt – wie immer in Englisch. Hier gibt’s mehr zum Thema Push, diesmal für den Ilford HP5 plus und den Efke R100.

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Weißes Korn auf weißem Grund

Wenn man rausgeht in den Schnee und wenn es immer noch bewölkt ist und schneit, dann bekommt man weiße Bilder. Das ist nun mal so. (Klick macht groß)

(Film Ilford PanF 50, nach Packungsanweisung entwickelt mit Rodinal 1:50, 11 Minuten. Pro Minute 10 Sek. bewegt)

Beim nächsten Mal werde ich es mal mit deutlich weniger Gezappel während der Entwicklung probieren – höchsten einen Schwenk pro Minute – oder einen anderen Entwickler benutzen. Für mein Gefühl kommt der Film hier mit viel zu viel Korn.

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