Linden in seinen Fenstern
In den letzten Wochen habe ich an chronischer Nicht-Inspiriertheit gelitten und andere meiner kreativen Hobbies machen mir auch immer noch keinen Spaß. Zu wenig Energie bleibt nach Feierabend, zu sehr kreisen meine Gedanken um anderes.
Um den Gedankenkreisel zu stoppen – und weil ich aus Erfahrung weiß, dass es eine super Ablenkung ist – bin ich am letzten Wochenende zur Workshop-Gruppe des Happy Shooting Spielzeugladen-Workshop gestoßen. Mehr so als Maskottchen und Naseweis vom Dienst, denn als Teilnehmer. Die Gruppe war richtig prima und Moni entspannte sich langsam.
Während des ersten großen Ausritts bei dem die Teilnehmer sich die Füße beim Thema Portrait nassmachen durften, habe ich mich mit meiner 6×7 (dem Beast) abgeseilt und ging Ideen suchen. Immer mit der Hoffnung: “Vielleicht findet mich ja die ein oder andere, wenn ich nur lange genug Angriffsfläche biete.”
Ich habe mich durch das Viertel treiben lassen, und die Atmosphäre eines Samstagmorgens mit seinem munteren Markttreiben eingesogen. Frische kühle Luft und ein Dauerblinzeln in die Sonne … so müssen sich Wochenenden anfühlen!
Hannovers Stadtteil Linden ist ein Viertel im Umbruch. War es früher eher eines der Schmuddelkinder, so ist es jetzt eine der Ecken der Stadt, in der man viele ungewöhnliche Läden, Kleinkunst, Cafés und Kneipen findet. Die Leute hier sind eher von der entspannteren Sorte und man kommt leicht mit ihnen ins Gespräch. Besonders dann, wenn man mit einer dicken analogen Spiegelreflex durch die Straßen schlendert. (Ich wurde an dem Morgen gleich in zwei analoge Fachsimpeleien verwickelt).
Ein Gefühl von Leichtigkeit wollte ich einfangen … die eher alternative, ungewöhnliche Seite der Nachbarschaft. Aber ich habe so eine Ahnung, dass mir das nicht geglückt ist. Die Idee, die mich schließlich fand, spielt mit der Mehrschichtigkeit von Augenblicken. Um es mit Lewis Carroll zu sagen: mit den Dingen hinter dem Spiegel – und Linden auf der anderen Seite.
Das erste Bild, das mich fand, war das einer traurig blickenden Puppe hinter einer Fensterscheibe …. danach ging ich auf Suche. Die letzten beiden Wochenenden. Ich habe Linden in seinen Fenstern gefunden – und das, was dahinter wohnt.
[Ganz oben gibt’s die Galerie mit (fast) allen Bildern zum Durchblättern. Klick auf den Pfeil blättert weiter.]
Nächstes Projekt ist eine neue Motivklingel – versprochen!
Thomas
12/03/2012 at 08:31Sehr schöne Fotos! Tolle Stimmungen, tolle Bildbearbeitung. Freu mich auf die Motivklingel.
derbaum
12/03/2012 at 18:08die bilder find ich grossartig 😉
DonPaolo
13/03/2012 at 20:01Eine wirklich schöne Serie. Gefällt mir ausgesprochen gut!
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14/03/2012 at 00:20oli
27/03/2012 at 23:11Da zieht die Moni mit Ihrem Biest alleine los während wir uns den Kopf über Licht, Weißabgleich und Portraitgestaltung zermartert haben und fotografiert triviale Schaufenster.
Und plötzlich werden aus schnödigen Fenstern Geschichten von Liebespaaren, Buddhas, Fahrrädern, Ferngläsern und Möpsen… unglaublich!
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03/04/2012 at 00:06Pingback:Serielle Rahmen als Schmuck meiner Bilder | matmaxx.com
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