Meine Januar-Vorsätze, wer hat noch nicht, wer will noch mal?

Zu Silvester war ich krank, zu Neujahr rekonvaleszent – eine gute Ausrede, keine guten Vorsätze zu fassen (und mich am Ende auch noch daran halten zu müssen). Trotz des ein oder anderen Zipperleins, hatte ich mehr Zeit als gewöhnlich, mich mal wieder in mein Lieblingshobby zu vertiefen und fleissig in entsprechende Lektüre abzutauchen. Doch wie es immer bei mir ist: ein Motivations-Hoch wird direkt gefolgt von einem Perfektionismus-Tief. Frustriertes Murmeln steigert sich in lauteres Fluchen. Ich kann es mir einfach nie recht machen.

Genau betrachtet wundert es mich nicht, schließlich widme ich dem Ganzen viel zu wenig Aufmerksamkeit. Ich müsste mehr üben und ausprobieren. Mehr fotografieren, mehr produzieren. [Innerer Schweinehund an @nahlinse: “Du hast doch eh keine Zeit dazu” , @nahlinse an inneren Schweinehund: “Schnauze!”].

So trug es sich dann zu, dass sich beim vielen Blättern, Surfen, Fotografieren und Panschen sowas wie Vorsätze herausbildeten. Wenige nur. Aber vielleicht halte ich mich ja an wenigstens einen davon. Mag jemand einen abhaben? Sie reichen für alle und nutzen sich nicht ab.

1. Lese Dein eigenes Foto-Magazin online

Statt stundenlang FaceBook oder (in meinem Fall) Twitter zu stalken, lohnt es sich, das Thema Fotografie anderweitig online zu vertiefen. Sicher, das kann man z.T. auch über die sozialen Netzwerke tun – noch besser geht es aber, über einen Artikel-Kurator wie z.B. zite.

Apps wie Zite stellen einem – aus verschiedensten Quellen – mehrmals täglich Top-Artikel zu selbstgewählten Themen zusammen und liefert sie einem frei Haus Smartphone. Gerade richtig für ein paar Minuten Lektüre in Bus und Bahn, beim Frühstück oder auf dem Klo. Auf diese Art und Weise kann man sich sehr abwechslungsreich mit dem Thema Fotografie, Kunst, Kreativität befassen und bekommt regelmäßig einen Blick über den eigenen Horizont geliefert.

Achtung: Themen nicht zu eng stecken, sonst besteht die Gefahr, dass man etwas verpasst. Es steckt viel Inspiration in den an Fotografie angrenzenden Disziplinen – besonders geeignet für Ideen jenseits ausgetretener Pfade.

(Für mich das Highlight:  Nach einem anstrengenden Tag lese ich die Artikel am Liebsten in der Badewanne. Nach nur zehn Minuten Schmökern ist der Ideenspeicher schon wieder ansehnlich gefüllt.)

2. Denke mehr über Fotografie nach

Viele (Hobby-)Fotografen reden mehr über Fotografie, als sie tatsächlich fotografieren. Statt die Kamera in die Hand zu nehmen und Licht zu suchen, kann man (und frau auch) stundenlang über Technik philosophieren, Objektiv-Fehler diskutieren oder jammern, dass man a) kreativ-technisch gesehen ein Brett vor dem Kopf oder aber b) einfach keine Zeit zum Bilder machen hat.

Werde zum Multitasker: Die Zeit, die Du gedanklich mit Fotografie verbringst, während Du parallel z.B. “niedere” Arbeiten verrichtest – Bahnfahren, im Wartezimmer sitzen, Bügeln oder die Zwiebeln schneiden, zahlt auf die Befüllung Deiner kreativen Werkzeugkiste ein.

Denke über Bilder nach, die Du in Ausstellungen/Büchern bewundert hast, plane Motivideen und schieße ab und zu Bilder “im Kopf”. All das bringt Dich schneller in den ArbeitsSpielmodus, wenn Du Deine Kamera zur Hand nimmst.

3. Nimm dann und wann eine Auszeit vom Smartphone

Statt die Hände in jeder freien Minute Emails checken zu lassen, beobachte Deine Umwelt. Geschichten entstehen nicht aus dem Nichts, sondern aus Eindrücken, aufgeschnappten Gesprächsfetzen, der Beobachtung schrulliger Charaktere. Aus Geschichten entstehen Konzepte. Aus Geschichten entstehen Bilder. Fotografieren hat was mit Sehen zu tun, oder? Also, übe Sehen. Mit allen Sinnen.

4. Vergiss das Spielen nicht – fotografiere wie ein Kind

Wenn man einem Kind eine Kamera in die Hand drückt, wird es ohne viel nachzudenken ( oder um Erlaubnis zu fragen) losknipsen. Es hat keine Angst Fehler zu machen, es bittet nicht um Erlaubnis. Wenn es nicht weiter weiß, fragt es, wie etwas funktioniert. Bilder sind günstig – nicht nur für Digitalfotografen, Fehler bekommst Du geschenkt.

Mache häufiger absichtlich Fehler und freue Dich daran. Sie führen zu unerwarteten Ergebnissen, sie sind kostenloses und doch kostbares Material an dem man dazulernen kann.

5. Sei Du selbst!

Es spannend Bilder von anderen zu studieren und herauszufinden, was diese gut, anders oder besonders macht. Es nichts falsch daran, von anderen zu lernen und ihnen nachzueifern zu wollen. Aber, was Deine eigenen Bilder betrifft, sei ehrlich! Fotografiere, was Deine Aufmerksamkeit weckt oder was Du liebst und verschwende keine Zeit darauf anderen zu gefallen (leichter gesagt als getan). Versuche nicht vorzugeben, jemand anderes zu sein – Deine Bilder werden Dich ohnehin verraten.

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